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Die grüne Lösung: Wie die biologische Schädlingsbekämpfung das Facility Management unterstützen kann
Ob Mäuse, Ameisen oder Wanzen: Haben Schädlinge erst einmal ein Gebäude befallen, muss das Facility Management schnell handeln. Die biologische Schädlingsbekämpfung kann hier Abhilfe schaffen und Ungeziefer den Garaus machen – ganz ohne Gift oder sonstige schädliche Substanzen. Worauf es dabei ankommt und weshalb sich die Investition in natürliche Mittel für Facility Manager lohnt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Einführung in die biologische Schädlingsbekämpfung
Schädlinge sind ein häufiges Problem im Facility Management. Bei herkömmlichen Schädlingsbekämpfungsmethoden werden in der Regel Chemikalien eingesetzt, die eine Reihe von Umwelt- und Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Hierzu bietet die giftfreie Schädlingsbekämpfung eine gute Alternative, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. Statt giftiger Chemikalien werden smarte Fallen und natürliche Organismen eingesetzt, um Schädlinge zu bekämpfen. Dadurch ist diese Art der Ungezieferentfernung nicht nur nachhaltiger, sondern auch umweltfreundlicher und schont die Gesundheit.
Je nach Schädling und örtlicher Gegebenheit können unterschiedliche Vorgehensweisen unterschiedlich sinnvoll sein. Eine gründliche Analyse ist folglich das A und O für eine erfolgreiche giftfreie Schädlingsbekämpfung. Und die Ergebnisse sprechen für sich: Da die Gefahren chemischer Pestizide immer mehr ins Bewusstsein rücken, ist die biologische Schädlingsbekämpfung im Facility Management eine zunehmend beliebte Alternative.
Die Vorteile der biologischen Schädlingsbekämpfung im Gebäudemanagement
Die biologische Schädlingsbekämpfung ist eine effektive Methode, um Schädlingen Herr zu werden, ohne auf schädliche Chemikalien zurückgreifen zu müssen. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- In erster Linie ist die biologische Schädlingsbekämpfung umweltfreundlich und sicher. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden, bei denen giftige Chemikalien eingesetzt werden, greift die biologische Bekämpfung auf natürliche Methoden zurück, um sicher gegen Schädlinge vorzugehen. Dadurch wird das Risiko von toxischen Rückständen in der Umwelt und in der Nahrungskette reduziert. Während chemische Pestizide mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden, kommen Menschen bei der giftfreien Schädlingsbekämpfung nicht zu Schaden.
- Gleichzeitig ist die biologische Schädlingsbekämpfung auch äußerst wirkungsvoll. Die verwendeten Fallen und Organismen sind speziell auf die Bekämpfung bestimmter Schädlinge ausgerichtet und können diese effektiv kontrollieren. Wenn sie korrekt eingesetzt werden, können biologische Methoden folglich ebenso effektiv sein wie chemische Methoden, jedoch ohne die damit verbundenen Risiken.
- Außerdem ist die biologische Schädlingsbekämpfung kosteneffektiv. Obwohl die anfänglichen Kosten für biologische Methoden unter Umständen höher ausfallen können als für chemische Methoden, erzielen Sie langfristig betrachtet erhebliche Einsparungen. Da biologische Methoden die Gefahr möglicher Resistenzen reduzieren, verringert sich auch die Wahrscheinlichkeit wiederholter Behandlungen.
Was sind die häufigsten Schädlinge in Gebäuden?
Zu den Schädlingen, die in Gebäuden am häufigsten auftreten, gehören Nagetiere, Kakerlaken, Bettwanzen oder auch Ameisen. Jeder Schädling hat seine eigenen einzigartigen Eigenschaften und Verhaltensweisen, die eine individuelle Strategie erforderlich machen. In jedem Fall können sie eine Vielzahl von Problemen verursachen. Darunter Sachschäden, die Verunreinigung von Lebensmitteln und Wasser sowie die Übertragung von Krankheiten auf Menschen und Tiere.
Kakerlaken sind beispielsweise bekannt dafür, dass sie Allergien und Asthma auslösen und die Lebensmittel- und Wasservorräte kontaminieren können. Auch Nagetiere sind als wandelnde Krankheitserreger verrufen. Dass etwas passieren muss, wenn ein Befall festgestellt wurde, ist also klar.
Traditionell erfolgt die Bekämpfung von Ratten und Mäusen meist mit giftigen Fraßködern, den sogenannten antikoagulanten Rodentiziden. Allerdings: Laut Bundesumweltamt sind vor allem bei der Bekämpfung von vereinzelt auftretenden Nagetieren im Innenbereich Fallen dem Einsatz von Biozidprodukten vorzuziehen. Der Einsatz von Bioziden ist demnach das letzte Mittel der Wahl und sollte immer auf das notwendige Mindestmaß reduziert werden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Antikoagulanzien durch das Hervorrufen innerer Blutungen großes Tierleid verursachen können. Laut Behörde ist ihre Anwendung nur vertretbar, „wenn zuvor alle denkbaren Maßnahmen getroffen wurden, den Nagetierbefall einzudämmen und es keine Alternative zum Biozid-Einsatz gibt.“
Welche Methoden gibt es bei der biologischen Schädlingsbekämpfung?
Im Facility Management gibt es verschiedene Methoden der biologischen Schädlingsbekämpfung, die eingesetzt werden können, um den Schädlingsbefall zu verhindern. Dazu gehört der Einsatz natürlicher Feinde oder Mikroorganismen. Nützlinge wie Schlupfwespen dienen beispielsweise der Bekämpfung von Motten.
Eine weitere Methode der giftfreien Schädlingsbekämpfung ist die mechanische Vorgehensweise. Beispielsweise können Sie Lebendfallen verwenden, um Nagetiere einzufangen und aus dem Gebäude zu entfernen. Diese Methode ist ebenfalls schonend für die Umwelt und kann verhältnismäßig gezielt angewendet werden.
Weitere giftfreie Methoden sind die Verwendung von Duftstoffen oder die Wärmebehandlung. Letztere Methode wird oft bei Bettwanzen eingesetzt, da diese Schädlinge sehr hitzeempfindlich sind. Durch eine gezielte Erhöhung der Raumtemperatur auf über 50 Grad Celsius können die Bettwanzen abgetötet werden, ohne dass giftige Chemikalien zum Einsatz kommen.
Doch im Idealfall kommt es gar nicht erst so weit: Prävention ist der Schlüssel zur Vermeidung von Schädlingsbefall. Wenn Schädlinge erst einmal im Gebäude sind, kann es schwierig und teuer sein, sie wieder loszuwerden. Daher sollten im besten Fall schon bei der Planung und Gestaltung des Gebäudes Maßnahmen zur Schädlingsprävention ergriffen werden. Ein halber Meter Kies um den Gebäudesockel kann bereits dazu beitragen, dass Schädlinge wie Mäuse und Ratten ein Gebäude nicht betreten. Auch die Gestaltung der Türen spielt eine wichtige Rolle. Sie können beispielsweise eine Stufe höher gesetzt werden und sollten optimal abgedichtet werden. Das unterstützt dann nicht nur die Schädlingsprävention, sondern dient auch der Energieeffizienz und spart Kosten.
Wie funktioniert die biologische Schädlingsbekämpfung nun konkret?
Wir haben Ihnen nun eine Reihe verschiedener Methoden vorgestellt, um Schädlinge ohne Giftstoffe zu bekämpfen. Doch wie läuft eine solche giftfreie Schädlingsbekämpfung eigentlich genau ab?
Zunächst inspizieren Sie das Gelände gemeinsam mit dem Schädlingsbekämpfer genau, um den Grad des Befalls zu ermitteln und sinnvolle Maßnahmen zu entwickeln. Die Zusammenarbeit zwischen Experten und Gebäudemanagement ist entscheidend, um eine langfristige Lösung zu erreichen.
In vielen Fällen stellt sich dabei heraus, dass im Innenraum angebrachte Fallen oft überflüssig sind. Viel wichtiger ist es, die Zugangswege der Tiere mit Fallen auszustatten. Schlagfallen sind beispielsweise eine biologische Methode zur Schädlingsbekämpfung, die in Echtzeit auslöst, wenn ein Tier gefangen wird. Allerdings können sie nicht differenzieren, welches Tier in die Falle geraten ist. Daher sollten sie nur in Innenräumen eingesetzt werden. Wichtig ist auch, potenzielle Versteckmöglichkeiten und Nahrungsquellen der Schädlinge zu beseitigen, um ihre Population einzudämmen. Zudem können Sie im Sommer ein Fliegengitter aus Metall anbringen, welches Schädlingen den Weg abschneidet.
Je nachdem, welche Art von Industrie sich auf dem Gelände befindet, können bei der Schädlingsbekämpfung unterschiedliche Vorschriften gelten und unterschiedliche Maßnahmen nötig werden. Liegt beispielsweise ein Mottenbefall vor, können die Motten durch den Einsatz verschiedener Wespenarten bekämpft werden. Auch wenn dies etwas länger dauert als der Einsatz chemischer Mittel, gibt es mit dieser Vorgehensweise keine toxischen Rückstände.
In Hotels eignen sich für die Bekämpfung von Bettwanzen Methoden wie Heißdampf und Kieselgur, um die Tiere sicher zu bekämpfen. Hierbei entstehen keine Resistenzen und es gibt keine Wartezeiten, bevor das befallene Zimmer wieder genutzt werden kann, wie es bei chemischen Methoden der Fall wäre.
Was können Sie präventiv gegen Schädlinge im Gebäudemanagement tun?
Wir hatten bereits geklärt, dass präventive Maßnahmen Hand in Hand mit der (biologischen) Schädlingsbekämpfung einhergehen. Hygiene ist besonders wichtig. Dazu gehört, dass Lebensmittel- und Wasserquellen sauber gehalten und ordnungsgemäß aufbewahrt werden.
Auch eine regelmäßige Gebäudewartung kann dazu beitragen, Schädlingsbefall zu verhindern. Dazu gehört, dass Risse und Spalten abgedichtet werden, durch die Schädlinge in das Gebäude eindringen können. Wenn das Gebäude sauber und frei von Unrat ist, finden Schädlinge keinen Platz, um sich einzunisten.
Eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von Schädlingsbefall ist auch die regelmäßige Überwachung und Früherkennung. Achten Sie deshalb auf erste Anzeichen von Schädlingsbefall, wie zum Beispiel Kot oder andere Spuren. Im Anschluss können Sie dann rechtzeitig passende Maßnahmen ergreifen.
Herausforderungen bei der biologischen Schädlingsbekämpfung
Bei allen Vorteilen, die die biologische Schädlingsbekämpfung mit sich bringt, gibt es doch auch einige Herausforderungen. Für viele Facility Manager ganz oben mit dabei ist der Punkt Schnelligkeit – in Verbindung mit den zu erwartenden Kosten. Die biologische Bekämpfung erfordert oft einen längeren Wirkzeitraum als chemische Köder. Wenn eine schnelle Reaktion erforderlich ist, kann es deshalb verführerisch sein, auf toxische Mittel zurückzugreifen. Allerdings: Auch hier gibt es Abstufungen. Ein erfahrener Schädlingsbekämpfer kann Mittelwege finden, wie beispielsweise überdosiertes Vitamin D3 anstelle klassischer Chemiekeulen. Der Gifttod bleibt den Schädlingen in diesem Fall zwar nicht erspart, doch können zumindest Sekundärvergiftungen vermieden werden.
Ein weiterer Punkt, der für manchen Facility Manager gegen eine giftfreie Lösung spricht, ist die Tatsache, dass es bei der biologischen Schädlingsbekämpfung nicht die eine allumfassend perfekte Vorgehensweise gibt. Stattdessen ist es oft notwendig, einen ausgeklügelten Plan zu entwickeln und sie unter Umständen mit anderen Methoden, wie der mechanischen Bekämpfung, zu kombinieren. In diesem Kontext wird bei der biologischen Schädlingsbekämpfung in der Regel ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung benötigt, um eine erfolgreiche Bekämpfung zu gewährleisten. Eine unsachgemäße Anwendung kann den gewünschten Effekt schnell verpuffen lassen.
Faktoren, die auf die Auswahl der richtigen biologischen Bekämpfungsmethoden einwirken
Die biologische Schädlingsbekämpfung im Facility Management erfordert also immer ein individuelles Vorgehen, das von verschiedenen Faktoren abhängt. So ist etwa sowohl die Art des Schädlings als auch der Umfang des Befalls für die Wahl der passenden Maßnahme entscheidend. Zudem können auch der Standort des Gebäudes und seine baulichen Gegebenheiten die biologische Schädlingsbekämpfung beeinflussen. In jedem Fall ist es ratsam, einen professionellen Schädlingsbekämpfer mit Erfahrung in biologischen Bekämpfungsmethoden zu konsultieren, um den individuell besten Ansatz zu finden.
Erste Hilfe bei der Schädlingsbekämpfung: Wie gehe ich konkret vor, wenn ich Schädlinge im Gebäude entdecke?
Wenn Sie oder Ihre Reinigungskräfte Schädlinge in einem Gebäude entdecken, ist es wichtig, schnell zu handeln, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dazu gehört, dass der Befall sofort gemeldet und bestenfalls auch fotografisch dokumentiert wird. Anschließend können dann eine Reihe von Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen werden, wie etwa die Isolierung der betroffenen Bereiche, die Reinigung und Desinfektion der betroffenen Oberflächen oder das Aufstellen von Fallen. Entfernen Sie auch Lebensmittelquellen, beseitigen Sie mögliche Verstecke und vor allem: Kontaktieren Sie einen professionellen Schädlingsbekämpfer, der bereits Erfahrung mit biologischen Bekämpfungsmethoden hat und auf dieser Basis den besten Ansatz für die individuell vorliegende Situation empfehlen kann. Sehen Sie sich in jedem Fall nach einem Fachmann um, der einen guten Ruf genießt und entsprechende Zertifizierungen vorweisen kann. Referenzen anderer Facility Managern sind ebenfalls ein hilfreiches Auswahlkriterium.
Wie finde ich den passenden Partner für die Schädlingsbekämpfung im Facility Management?
Haben Sie eine Vorauswahl getroffen, sollten Sie sich nun bewusst danach erkundigen, welche Alternativen nach Ansicht des Profis bei der Schädlingsbekämpfung zur Verfügung stehen. Hat der vermeintliche Experte nur einen möglichen Vorschlag im Angebot, empfiehlt es sich, noch weitere Anbieter mit einer breiteren Methodenpalette zu kontaktierten. Tendenziell ist es auch sinnvoll, die Dienste kleinerer Anbieter in Anspruch zu nehmen, da viele große Anbieter hauptsächlich ihre eigenen Produkte vertreiben und verkaufen wollen.
Einen weiteren Hinweis, ob ein Schädlingsbekämpfer seinen Job beherrscht, gibt Ihnen die Analyse der Ausgangssituation. Professionelle Anbieter bestehen auf eine ausführliche Begehung vor Ort, anstatt sich auf Google Maps zu verlassen.
Auch eine gute Dokumentation der Schädlingsbekämpfung ist wichtig und sollte revisionssicher sein. Verschiedene Onlinesysteme können dabei helfen. Hat beispielsweise der Staplerfahrer ein Loch in die Wand gefahren, sollte der Schädlingsbekämpfer dieses Loch dokumentieren, weil die Gefahr besteht, dass sich an dieser Stelle Schädlinge einnisten. Außerdem muss in den Systemen hinterlegt sein, wer wann vor Ort ist und über welche Qualifikationen der Schädlingsbekämpfer verfügt. Wer nur eine einzige Prüfung abgelegt hat, kann nicht so effizient arbeiten wie ein Profi, der eine dreijährige Ausbildung hinter sich hat und regelmäßige Schulungen absolviert.
Nehmen Sie sich deshalb die Zeit und recherchieren Sie gründlich, um sich einen erfahrenen Partner an die Seite zu holen. Mit Schädlingen ist im Facility Management nicht zu scherzen.